
Foto: 2020
In Rostock wurden über 70 % des bestehenden Wohnraumes in der DDR-Zeit (1949-1990) von den Bauschaffenden erbaut. Die Warmmiete betrug ca. 1,00 M / m².
Die Bauschaffenden sind unter anderen die Architekten und Ingenieure, die Tiefbauer, die Monteure auf den Baustellen, die Arbeiter in den Plattenwerken und in der Zulieferindustrie, die Landschaftsgärtner und Künstler, die die Wohngebiete verschönern und alle anderen Werktätigen der DDR, die die Werte erarbeitet haben , aus denen das Wohnungsbauprogramm in der DDR realisiert werden konnte.
Darum „Allee der Bauschaffenden“.
Hier habe ich ein Zitat aus der „Stadtteilinformationszeitung“ die uns jetzt immer den Briefkasten vollmüllt. „Der Dierkower, Ausgabe 1/18“ schreibt zwischen den Informationen „Zum tollen Ganzkörpertraining“, „Werbung zum Sozialkaufhaus“ und „Stilvoll shoppen direkt am Wasser“ folgendes:
Zwei lustige Maskottchen (Kinderfreundliches Wissen) unterhalten sich:
“ Dieser Weg ist eine Straße und die heißt jetzt Kurt – Schumacher – Ring. Wat wist du dormit segg´n „heit nu Kudd´l Schauster Ring“? Als die Straße damals gebaut wurde, hieß sie noch „Allee der Bauschaffenden“, aber dieser Name hatte zu wenig Bezug zu Rostock und war auch wohl irgendwie zu politisch, deshalb musste er geändert werden…… Immerhin ist Kurt Schumacher kein Schuster gewesen, sondern der erste Vorsitzende der SPD in der frühen Bundesrepublik. „
Jetzt weiß man wofür der Name der Straße jetzt steht: Für hohe Mieten, shoppen, Sozialkaufhaus (Gab es in der DDR nicht) und für Ganzkörpertraining einschließlich Gehirnwäsche.
Man kann erkennen, dass sich die Gallionsfiguren und die Zielstellung der Gesellschaft verändert haben.
Interessant sind ja auch die Mietpreise. Ich habe damals für meine Altbauwohnung mit Ofenheizung 24,- Mark bezahlt. Das waren bei weitem keine 5% meines Monatslohnes.
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