„Völkerfreundschaft“, E. G. Clauß, 1959

Dieses Wandbild von Eduard Gerhardt Clauß entstand 1959 in Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt.
Es befindet sich an einem Wohngebäude in der Klement-Gottwald-Straße, gleich neben dem „Platz der Befreiung“. Fotos 2021

Klement Gottwald war 1921 einer der Mitbegründer der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutschen Faschisten ging er ins Exil in die Sowjetunion. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er aktiv am Wiederaufbau seines Landes und wurde 1948 ihr Staatspräsident. Jetzt heißt diese Straße „Alte Ladenstraße“. Klingt irgendwie historisch. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Stalinstadt erst ab 1951 erbaut wurde und sich an dieser Stelle früher ein Kiefernwald befand, muss es sich um einen der damals üblichen Waldläden gehandelt haben.

Detailaufname

Auch der Platz der Befreiung, also der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus durch die Rote Armee der Sowjetunion, hat heute einen neuen Namen. Es muss an verantwortlicher Stelle also Menschen geben, die sich nicht befreit fühlen. Heute trägt der Platz den Namen „Platz des Gedenkens“. Wem oder welchem Ereignis soll man hier Gedenken? Es scheint sich um eine der heute üblichen Phrasen zu handeln, die völlig aus dem Kontext gerissen die historischen Entwicklungen verwässern. Verwunderlich ist dabei, dass diese Geschichtsumschreibung in einem Deutschen Flächendenkmal geschieht. Was ist ein Denkmal wert, wenn es ständig nach aktuellem Gusto verändert wird?

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