Zwei Wohnblocks WBS 70, beide zur gleichen Tageszeit fotografiert (Februar 2020), beide im Greifswalder Stadtteil Schönwalde, um 1978 gebaut, beide Fassaden in Nordostausrichtung.


Hier ist natürlich leicht zu erkennen, welcher Block „saniert“ ist und welcher nicht. Oder besser gesagt, welcher Wohnblockeigentümer sich saniert hat.
Wobei auch das fraglich ist. Wer möchte in so eine mochige Bude einziehen? Es wird also wieder mal Zeit, das Gebäude einzurüsten und neu zu streichen. Das kostet natürlich Energie. Aber vielleicht gelingt es wieder die Kosten auf die Mieter umzulegen, schließlich wird „saniert“. Energie wird jedenfalls nicht gespart.
Über die verwendeten Farben könnte man auch mal einen Moment nachdenken. Wie kann man biologische Kulturen wie Algen oder Pilze bekämpfen? Da bei einem neuen Anstrich die hervorragenden Lebensbedingungen für diese Kulturen nicht beseitigt werden, besteht die Möglichkeit, dass die Farben Gifte enthalten. Diese werden dann so nach und nach ausgewaschen, bis sie ihre Wirksamkeit verlieren und eine neue „Sanierung“ fällig wird. Aber es gibt Hoffnung. Neuerding werden diese Probleme mit noch dickeren Dämmstoffverkleidungen gelöst?
In Rostock gibt es auch solche „Sanierungen“. Sogar am gleichem Haus, welches offensichtlich in 3 Schritten bearbeitet wird. Man könnte fast meinen, es handelt sich hier um einen Feldversuch.



Ich bin mir aber sicher, dass die Dämmstoffindustrie, die Farbstoffindustrie und die Vermieter die richtigen Schlüsse ziehen werden. Sonst würden sie ja nicht solche aufwendigen Forschungen zur Akzeptanz von „Sanierungen“ betreiben.
Schade, dass dabei die schöne nordische Backsteinoptik verschwindet.
Alles Absicht: Wie kann etwas Fortschrittliches aus einem Gänsefüßchenland auch noch wertstabil erhalten geblieben sein… ts, ts, ts. Da fällt einem nichts mehr ein.
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Man kann es gut sehen, wenn man sehen will.
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