1. WBS 70 Wohnblock, Neubrandenburg, 1973

Vorderansicht des Gebäudes. Hier kann man sehr schön das Grundraster von 6,00 x 6,00 m erkennen.

Dieser Block wurde 1997 / 98 saniert.

Die Sanierung bezieht sich hierbei nicht auf die Außenwände. Diese sind grundsätzlich als 3-Schichtplatte mit innenliegender Wärmedämmung (5 – 6 cm) ausgebildet.
Wenn diese Gebäude trotzdem in großer Anzahl mit einer zusätzlichen Wärmedämmschicht versehen wurden, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit die dadurch erzielbare Mieterhöhung im Vordergrund des Interesses.

Hier kann man schön das präziese Fugenbild sehen.

Durch den Einsatz der neuen Großserie WBS 70 konnte in der DDR ein großer Schritt zur Lösung des Wohnungsproblems gemacht werden.

Charakteristisch ist die erhöhte zulässige Hakenlast von 6,3 Tonnen (6,3 Mp-Bauweise). Dadurch waren Deckenplatten von bis zu 6,0 m x 3,0 m oder Wandplatten bis zu einer Länge von 6,0 m möglich. Für einen Kranhub wurden damals ca. 15 min kalkuliert. Durch die größeren Platten wurde die Hubzahl je m² Wohnfläche erheblich reduziert. Das ermöglichte eine wesentliche Verkürzung der Bauzeit.

Insgesamt wurden in der DDR über 2 Millionen Wohnungen in industrieller Bauweise errichtet. Die Miete betrug ca. 1,00 Mark je m² Wohnfläche. Das bedeutet, dass um 1985 eine durchschnittliche Familie nur ca. 5% des Familieneinkommens für die Miete ausgeben musste. Diese Gedanken kamen mir gerade heute, am 70. Jahrestag der Gründung der DDR. Danke an alle Beteiligten für diese großartige Leistung.

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